Der Breiðamerkurjökull ist einer der vielen Auslassgletscher des Vatnajokull, dieses riesigen Eisschildes, das einen grossen Teil des südlichen Island bedeckt. Dieser Breiðamerkurjökull ist selber ein mächtiger Eisstrom, wie wir in den Alpen keinen haben. Die Zunge reicht bis fast auf Meereshöhe hinab. Hinter einer Endmoräne hat sich ein grosser Gletscherrandsee gebildet. Der ist vom Meer nur durch einen kurzen Ausfluss getrennt, über den die Brücke der Ringstrasse führt.
So finden auch immer wieder Robben (Kegelrobben oder Seehunde) in den See. Bekannt ist er aber vor allem wegen der Eisberge, die darin schwimmen. Der Gletscher kalbt hinten an einer langen Front ab und die „Kälber“ treiben dann auf dem Wasser Richtung Meer. Vor dem Ausfluss bleiben aber die grossen Brocken stecken, weil sie auf Grund laufen. Also müssen sie erst kleiner schmelzen, bevor sie ausgespült werden können. Haben sie es ins Meer geschafft, treibt sie bei auflaufendem Wasser die Flut gleich wieder an den Strand, wo sie bei ablaufendem Wasser aber auch wieder liegen bleiben. So gibt es da immer grosse Eisstücke im Sand. Hin und wieder zerbricht einer klatscht ins Wasser, oder eine auflaufende Welle spritzt an so einem Eisstück auf. Also Obacht, wenn man zu nahe herangeht…
Hier werden allerlei Bootsfahrten angeboten. Mit einem gemütlichen Amphibienboot oder im rasenden Rib-Boot zwischen den Eisbergen hindurch, auch mit Kajaks kann man in Gruppen durchpaddeln. Dabei muss man gut gekleidet sein, bei einem Sturz in dieses kalte Wasser (1-2°C) kann man nicht lange überleben. Wohl auch darum zirkuliert immer auch ein Zodiac, das bis auf den Fahrer leer ist.