Mit dem Wetter haben wir in diesem Jahr in Island weniger Glück, als bei der letzten Reise hierher. Nach dem völlig verregneten Ausflug nach Þorsmörk beginnt der Tag heute auch wieder leicht regnerisch. Ausserdem ist es sehr neblig und es weht ein strammer Wind aus nördlicher Richtung. Auch die Radfahrer, von denen einige hier auf dem Camping übernachten, tun sich schwer, aus den Zelten zu kommen. Nach dem Frühstück lassen wir uns etwas Zeit, in dieser Landschaft kann man sich leicht verlaufen, vor allem bei Nebel. Auch wenn wir mit GPS ausgerüstet sind, ohne etwas zu sehen, macht es auch wenig Spass.
Nach etwa 2 Stunden hebt sich der Nebel etwas und wir entschliessen uns, die geplante Tour in Angriff zu nehmen. Es geht gut 6 km über Lavagestein leicht bergan zum Krater der Strýtur. Seine flüssige Lava hat sich wohl mehrfach hier ergossen und Schicht um Schicht diesen flachen Hügel geformt. Wir sehen noch nicht sehr weit, als wir starten. Der Weg ist mit kleinen Holzpfählen markiert, die oben, nicht mehr immer sichtbar, rot bemalt sind. Meist ist die Wegspur gut zu erkennen, aber immer mal wieder muss man diese Markierungen suchen. Dann geht es überdimensionierten, versteinerten Maulwurfhügeln vorbei. Manchmal sie der Boden auch aus, wie die aufgeplatzte Kruste eines Brotes.
Die Vegetation ist karg, und trotzdem begegnen uns Schafe auf dem Weg; wie meist in Island sind sie immer zu dritt unterwegs, wie die Eisbären. Eine Mutter mit 2 (jetzt schon ziemlich grossen) Jungtieren. Auch wenn sie kaum mehr unter die Mutter kommen können, gelegentlich säugen muss sein…