81°55’ Nord

Nach 2 Anlandungen im Archipel Svalbart und 2 Zodiac-Cruises steuert die Hanseatic die Packeisgrenze nördlich der Inselgruppe an. Hier zeigt sich der Klimawandel und seine Auswirkungen besonders deutlich. War es vor 10 Jahren für die Crew immer ein Abenteuer Svalbart zu umrunden, weil es gelegentlich auch Ende August zu viel Eis hatte, muss man heute doch weit von den Inseln in den Norden fahren, um Meereis zu finden. Auf der vorherigen Reise hatten sie es bei 81°50’ angetroffen. Jetzt ist es 15 Tage später und wir werden morgen sehen, wie weit wir nördlich fahren muss. Heute abend haben wir den 80. Breitengrad überquert, wir sind jetzt also noch etwa 1111km vom Nordpol entfernt. Auch heute am 14.August geht hier die Sonne nicht unter den Horizont und sie scheint noch schön von vorne auf das Schiff. Am anderen Vormittag treffen wir tatsächlich auf die Eisgrenze. Der Kapitän fährt eine kurze Zeit dieser entlang. Danach ertastet er sich das Eis seitlich, um die Festigkeit zu testen. Bald steuert die Hanseatic spirit in das Packeis hinein. Es ist keine geschlossene Eisfläche, sondern eine Ansammlung kleiner und grösserer Schollen. Sie bleiben aber immer zusammen, wie Schafe, die vom Hirtenhund zusammengehalten werden. Das Schiff ist für solche Eisfahrten gebaut und ausgerüstet, bis hin zur Notfallausrüstung, die auch ein Verweilen auf einer Eisscholle ermöglichte. Langsam schiebt sich das Schiff in das Eis, die Schollen auseinander schiebend. Die Offiziere und der Kapitän werden von Ehrgeiz gepackt und dringen bis 81°55’N vor. Dann dreht das Schiff wieder um und verlässt das Packeis in südlicher Richtung.

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