Santa Rosalia war ein sehr wichtiges Städtchen in Baja California, als dieses Gebiet noch nicht Bundesstaat von Mexico sondern einfaches Territorium war.
Ende des 19. Jahrhunderts wurde in der Gegend verdächtiges Gestein entdeckt, dass sich nach eingehender Untersuchung als kupferhaltig erwiesen hat. Ab 1885 hat die französische Compagnie Boléo hier Bergbau betrieben. Das Erz wurde von Indianischen Arbeitern aus Sonora, den Yachi’s, unter Tag abgebaut. Im Arojo (Trockental) entstand eine einfache SIedlung für die Arbeiter, die leitenden Angestellten aus Frankreich wohnten auf den Anhöhen nebenan, wo die Hitze im Sommer erträglicher war. Eine Eisenbahn brachte wohl die Arbeiter zur Arbeit in den verschiedenen Stollen aber auch das Erz zu den Verhüttungsöfen an der Küste des Golfs von Kalifornien. Hier wurde das Erz in grosse Barren (mehr als 1Kubikmeter gross und bis zu 15t schwer) gegossen und in alle Welt verschifft.
Alle Betriebsstoffe und Baumaterialen musste die Gesellschaft aus Europa und später aus den USA importieren. Die Güter wurden mit Grossseglern um Kap Horn herum geschifft und auf dem selben Weg das Kupfer in die Konsumländer der alten Welt gebracht. Hier wurde Anfang des 20. Jh. der grösste Teil des Weltbedarfs an Kupfer produziert. 1914 wurden 12 deutsche Segler, die Waren für die Mine geliefert hatten und Kupfer nach Europa bringen sollten, bei Kriegsbeginn arrestiert und später als Reparationsleistung konfisziert. Weil sie aber in den Jahren nicht gepflegt wurden, waren sie dannzumal nicht mehr als Handelschiffe zu gebrauchen.
Die Franzosen brachten auch eine Kirche von Gustave Eiffel nach Santa Rosalia, die hier aufgebaut und der Sta. Barbara (wem sohl sonst) geweiht wurde. Diese wurde zuvor an der Weltausstellung in Paris mit dem bekannten Turm präsentiert und nach einem kurzen Gastspiel in Belgien der neuen Verwendung zugeführt. Noch heute ist die einfache Kirche hier zu besichtigen und steht im Dienst der Bevölkerung. Der Bergbau wurde 1954 von den Franzosen mangels Rentabilität aufgegeben und später auch von der mexikanischen Nachfolgegesellschaft. Die Verladestation mit der Mole und die Verhüttungsanlagen zerfallen.Im ehemaligen Direktionsgebäude ist ein Museum dazu eingerichtet. Die Wohnhäuser der französischen Herrschaften sind wohl auch heute noch beliebt. Ein Hotel aus dem ausgehenden 19. Jahrhundert steht heute noch und war unsere Unterkunft für eine Nacht.