was soll es bedeuten … (Heinrich Heine, 1824)
Heute sind wir auf dem Felsen gewesen, auf dem nach der Sage die schönste Jungfrau die Schiffer auf dem Rhein ins Verderben geführt hat. Der Fels ragt über 200m auf an einer äusserst heiklen Stelle des Rheins. Die doppelte Biegung gerade oberhalb ist relativ eng und wie wir beobachten konnten ist hier wohl ein Kreuzen mit einem langen Frachtkahn kaum möglich. Bestimmt ist in alter Zeit mancher Rheinschiffer hier gescheitert und da war es gut, eine Erklärung dafür zu haben.
Leider ist es im Jahr 2018 nicht günstig, diesen Ort zu besuchen. Es werden grosse Bauarbeiten vorgenommen und ein grosser Teil des Areals ist nicht zugänglich. Dafür soll im kommenden Jahr ein attraktives Besucherzentrum und Erlebnispark hier entstehen.
Das mittlere Rheintal zwischen Rüdesheim und Köln ist eine beeindruckende Landschaft mit vielen Burgen an den Hängen zu beiden Seiten des Rheins. An dem Ufern, immer wenn ein kleiner Seitenbach etwas Platz geschaffen hat, liegen kleine Städtchen und die einzige Verbindung zwischen den beiden Seiten sind die Fähren, Brücken gibt es nicht.
Für interessierte gibt es hier noch den Text zum Loreley-Lied zum Nachlesen:
Ich weiß nicht, was soll es bedeuten,
dass ich so traurig bin;
ein Märchen aus alten Zeiten,
das kommt mir nicht aus dem Sinn.
Die Luft ist kühl und es dunkelt,
und ruhig fließt der Rhein;
der Gipfel des Berges funkelt
im Abendsonnenschein.
Die schönste Jungfrau sitzet
dort oben wunderbar;
ihr goldnes Geschmeide blitzet,
sie kämmt ihr goldenes Haar.
Sie kämmt es mit goldenem Kamme
und singt ein Lied dabei;
das hat eine wundersame,
gewaltige Melodei.
Den Schiffer im kleinen Schiffe
ergreift es mit wildem Weh;
er schaut nicht die Felsenriffe,
er schaut nur hinauf in die Höh.
Ich glaube, die Wellen verschlingen
am Ende Schiffer und Kahn;
und das hat mit ihrem Singen
die Lore-Ley getan.