Das wahr wohl nix.
Wir hatten uns ja vorgestellt, dass wir an dem Tag bis nach Kautakeino kommen könnten. Wir wollten jedoch nicht wieder über Alta zurückfahren, sondern am Porsangerfjord entlang weiter nach Süden über Lakselv und Karasjok fahren. In den einschlägigen Apps im Handy konnten wir auch die notwendigen Ladestellen sehen.
Dass wir im letzen Hotel vor der Abfahrt von Magerøya keine Möglichkeit hatten, das Auto an die Steckdose zu hängen hat uns noch wenig sorgen bereitet. Wir wussten, dass wir in Olderfjord einen Tesla-Charger finden würden, keinen Supercharger, aber einen, an dem wir Energie für etwa 30km pro Stunde erhalten würden. Wir machen einen längeren Stop hier und fahren dann weiter mit dem Plan, in Karasjok wieder zu laden. Der Charger dort soll 22kw leisten, also etwa 50km/h ergeben.
Wir erreichen Karasjok mit etwa 13% Restkapazität des Akku, das ist schon ziemlich gering. Dass wir den Ladestecker nicht gerade da finden, wo wir ihn suchen, beruhigt die Nerven des Kopiloten nicht gerade. Als wir ihn finden, müssen wir feststellen, dass wir lediglich für etwa 15km/h Energie erhalten, nur etwa 4kW statt 22! Die Rechnung ist schnell gemacht: bis wir genügend Energie im Akku haben, das Hotel in Kautokeino zu erreichen, wird es sicher 2 Uhr nachts. So lange wollen wir nicht untätig hier herum sitzen. Also stornieren wir dort die Reservation und suchen hier eine Bleibe, die wir auch schnell gefunden haben. Angenehmer Nebeneffekt, wir können das Spiel der Schweiz gegen Schweden an der Fussball-WM in Russland verfolgen, das aber leider verloren geht.
Am nächsten Tag passiert und das selbe Malheur erneut, wir erreichen nicht Svappavaara in Schweden, sondern bleiben in Karesuvanto (Finnland) stecken, weil wir hier wieder nicht so viel Leistung an der Ladesäule abrufen können, wie in der App angegeben. Hier treffen wir Rune aus Tromsø an, dem wir einerseits helfen können, die Säule zu starten. Im Gegenzug können wir sein Kabel an unserem Fahrzeug erproben. Dabei stellen wir fest, dass es unser Kabel ist, das nicht die volle Leistung übertragen kann. Es gibt offensichtlich unterschiedliche Ladekabel Typ2. Wir erkennen, dass wir wohl eines von Tesla (oder entsprechend) kaufen müssen, wenn wir wieder solche Reisen unternehmen wollen.
PS: Das Heidekraut hat mittlerweile 9 verschiedene Apps auf dem Handy installiert, damit wir möglichst alle Infos zu Ladestellen haben und diese allenfalls auch starten können, und das Ende ist nicht abzusehen.