Heute haben wir (vorübergehend) den 70 Breitengrad Nord überschritten und auch die ersten Rentiere weiden sehen. Die nomadisierenden Sami (Lappen) wohnen hier oft in einfachen Hütten, manchmal in einem Tipi-ähnlichen Zelt oder im Wohnwagen. Andere sind sesshaft und betreiben Fischfang u.a.
Es erstaunt zu sehen, dass hier in diesen hohen Breiten noch saftig grüne Wiesen zu finden sind, Wälder bis in mehrere Hundert meter über Meereshöhe wachsen, und nicht nur Pionierbäume wie die Birke, wenngleich diese hier am häufigsten ist. Die Bäume wachsen nicht so hoch wie bei uns, das ist wahr, aber sie sind mehrere Meter hoch und stehen oft dicht beieinander. Darunter wachsen Beerensträucher (Blaubeere), Farne oder Schachtelhalm in grossen Mengen. Föhren halten sich in dem wenigen Boden auf den Felsen fest.
Wenn wir vergleichen mit Alaska, Tschuktschen oder Sibirien in ähnlichen Breiten, so haben wir dort in vergleichbaren Breiten wesentlich geringere Vegetation angetroffen. Auf der südlichen Hemisphäre ist das Land auf 70° Breite weitgehend von dickem Eis bedeckt. Hier wird sichtbar, welche Mengen an Wärme-Energie der Golfstrom nach Europa bringt.
Trotzdem sieht man auch deutliche Unterschiede in der Lage, die Inseln ganz aussen an der Küste sind wesentlich geringer bewachsen als die Seite innen in den Fjorden.