Heute berichten wir über eine Aktivität, die wir zu Hause unternehmen.
In einem Bulletin einer Naturschutzorganisation haben wir erfahren, dass freiwillige Helfer gesucht werden für ein Forschungsprojekt über Igel. Das Projekt wird von der
Schweizerischen Gesellschaft für Wildtierbiologie (SGW)
durchgeführt. Dabei wird untersucht, wie weit verbreitet der Igel (Braunbrustigel) in der Schweiz noch ist. In Grossbritannien hat eine ähnliche Untersuchung ergeben, dass der Bestand dort in den letzten Jahren um 30% zurückgegangen sei. So wurden in der Schweiz einige hundert Planquadrate von 1km Seitenlänge definiert und in diesen eine Untersuchungsfläche von 500mx500m oder 400mx600m definiert. Eine dieser Flächen haben wir zum Bearbeiten zugeteilt erhalten.
So sind wir an einem Sonntag nach Oey gefahren und haben uns nach Plätzen für die erhaltenen Spurentunnels gesucht. Dabei haben wir mit Hausbewohnern und -eigen-tümern gesprochen und um die Erlaubnis gefragt. 10 Tunnel sind aufzustellen und danach während 6 Tagen zu kontrollieren, was natürlich einen Zutritt zu den Tunnels erfordert. Am nächsten Tag haben wir die Tunnel aufgestellt und konnten dabei die Einwilligungen der am Sonntag abwesenden Personen einholen.
Die Spurentunnel sind aus einem plastifizierten Wellkarton gemacht. Sie werden zusammengesteckt und sehen dann aus wie ein offener Karton einer Riesentoblerone, 22cm Seitenlänge und etwa 90cm lang. Darin ist ein kleines Schälchen, in das wir spezielles Futter geben und daneben sind 2 Streifen mit Klebeband bedeckt, auf das eine Farblösung aufgetragen wird. Zu den Eingängen der Röhre hin wird ein Blatt Papier befestigt, auf dem das Tier, das durch den Tunnel geht, Spuren hinterlässt.
Während 6 Tagen sind wir nun nach Oey gefahren und haben jeweils die Tunnel kontrolliert, neu Farbe aufgetragen, die Blätter ausgetauscht und bei Bedarf Futter ergänzt. Bei einigen Tunnels konnten wir Blätter mit Pfotenabdrucken entnehmen, meist allerdings von Katzen, die scheinbar in den Tunnel und danach rückwärts wieder herausgekrochen sind. Leider haben wir in keinem der Tunnel Igelspuren feststellen können.
Trotzdem war es interessant, bei diesem Projekt teilnehmen zu dürfen und einen kleinen Beitag zur Igelforschung leisten zu können. Wir hoffen allerdings, dass in anderen Gebieten Igel nachgewiesen werden können.