Der Bebelplatz in Berlin erstreckt sich zwischen der Staatsoper unter den Linden und der Juristischen Fakultät der Humboldt-Universität sowie dem Boulevard „unter den Linden“ und dem Hotel de Rome. Der Namensgeber des Platzes ist August Bebel, Sozialdemokratischer Parlamentarier im Kaiserreich und eine der grossen historischen Persönlichkeiten der deutschen Sozialdemokratie.
Er wurde unter dem Kaiser Friedrich II errichtet und bildete die zentrale Achse des Forum Fridericianum, umgeben von der Staatsoper, der St. Hedwigs-Kathedrale, der alten Bibliothek und dem Prinzessinenpalais. Heut ist dieser Platz leer und wohl kaum einen Beitrag in einem Reiseblog wert, wäre da nicht das Fenster auf des Platzes Mitte, durch das man in einen Raum unter der Erde blicken kann.
In dem Raum stehen auf allen Seiten Regale, leere Bücherregale. Zuerst kann man sich fragen, was das denn darstellen soll, der Raum hat auch keine Türen. Natürlich hat sich der Erbauer dieser Installation seine Gedanken dazu gemacht.
Am 10. März 1933 wurden auf diesem Platz etwa 20000 Bücher aus der Bibliothek der Humboldt-Universität verbrannt, Bücher von missliebigen Autoren und mit solchem Inhalt. Weil viele Berliner befürchteten, dass irgendwann auch Bücher aus privaten Beständen verbrannt werden könnten, haben sie ihre Bücher in den damals üblichen metallenen Koffern verpackt und vergraben. So konnten viele Werke nach dem Krieg aus solchen Beständen wieder der Universität zugeführt werden. Das sei auch der Grund warum auf dem Platz vor der Universität an jedem Samstag ein antiquarischer Büchermarkt stattfindet. Das Mahnmal zeigt den Raum, den die verbrannten Bücher eingenommen hatten.
Das war ein Vorspiel. Nur dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man am Ende auch Menschen.
Zitat von Heinrich Heine 1820