Le grand Bisse de Lens

Heute haben wir eine Tour an einer Bisse entlang gemacht.

Für diejenigen, denen das Wort nichts sagt, hier die Erläuterung: Bisse (französisch, gesprochen Biss) oder Suone im deutschsprachigen Oberwallis sind die Wasserleiten, in denen das Wasser von Bergbächen an den Hängen entlang auf die Felder der Bauern geleitet wird. Die Kanäle wurden schon vor hunderten von Jahren angelegt. Stellenweise musste das Wasser in Holzkännel an Felsen entlang geführt werden. Der Unterhalt dieser Kanäle war oft beschwerlich und gefährlich. Der Film „an heiligen Wassern“ erzählt davon. Oft gibt es vom gleichen Bergbach auf unterschiedlichen Höhen mehrere solcher Suonen.

Die grand bisse de Lens (Lens ist ein Ort in der Nähe von Crans und Montana) wurde in der Mitte des 15. Jh  errichtet und war natürlich wichtig für die Bewohner der sonnigen, aber trockenen Terrasse am Südhang des Wallis. Der Kanal führte heute kein Wasser mehr, weil er für den Winter geleert wurde. Wir folgten diesem von Icogne aufwärts zur Fassung im Bach Liéne. Auch hier führt die Bisse zeitweise an steilen Felswänden entlang, wo man auf einem schmalen Brettersteg neben dem Kanal geht. Stellenweise ist das Wasser in einem grossen Schlauch im Berg geführt und darum nicht sichtbar (auch wenn es fliesst). Am oberen Ende wird der Weg noch ordentlich steil bis zur Brücke Les Barmes. Hier kann man entweder auf der anderen Seite des Baches wieder talauswärts wandern und kommt letztlich zurück nach Sion, dem Hauptort des Kantons Wallis. Wir sind aber weiter auf der (orografisch) linken Seite des Bachs geblieben und weiter streng angestiegen bis zur Pra du Taillour, wo wir einen Essenshalt einlegten. Danach führt der Weg etwas höher angelegt wieder talauswärts. Wir sind danach über den Pas de l’ours (Bärenpfad) nach Plan Mayens gekommen und danach zur Bergstation der Standseilbahn Sierre-Montana-Crans gegangen. Mit dieser sind wir ins Tal gefahren und haben den Tag im Chateau de Villa bei Sierre mit einem Brisolee ausklingen lassen. Aber dazu vielleicht ein anderes Mal mehr…

Bei schönstem Herbstwetter haben wir eine tolle Tour machen können, die sich sicher auch im frühen Sommer empfiehlt, wenn das Wasser wieder fliesst.

 

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