Trollfjord

Heute Nacht ist die Nordkapp in den Lofoten unterwegs gewesen. NAch dem Stop in Svölvaer führt die Route weiter durch den Raftsund, der die Westlofoten von den Ostlofoten trennt. Nordöstlich liegt dann Narvik, der Erzhafen von Norwegen.

Der Raftsund ist stellenweise sehr eng und in der Einfahrt, wo er noch weiter ist, liegen Inseln, die das Navigieren erschweren. Der Höhepunkt des Abends aber ist die Fahrt in den Trollfjord. Dieser ist nur 3km lang und zweigt vom Raftsund nach Westen ab.

Um den Trollfjord ranken sich Legenden über die Entstehung. Der Norweger im Expeditionsteam an Bord schildert diese sehr lebendig. Kurz zusammengefasst: Ein Troll, der in dieser Gegend Ziegen hielt, hatte nur ein Auge, das ihm zu allem Übel auch dann und wann noch aus dem Kopf fiel. Die Ziegen weideten üblicherweise an einem See, dem Trollsee und wurden von seiner Tochter gehütet. Eines Abends, er war wieder beschäftigt, sein herausgefallenes Auge zu suchen, kommt die Tochter von der Weide zurück und sagt ihm, dass dort grosse Kühe stünden, er müsse kommen und zum Rechten sehen. Der Troll war aber zu sehr mit seinem Auge beschäftigt und schickte die Tochter zurück, sie möge das regeln. Als sie zu den Ziegen zurückkam, sah sie auf der anderen Seite einen fremden, grossen Troll. Wieder ging sie zum Vater und bat um Hilfe. Immer noch war der mit der Suche nach seinem Auge beschäftigt und schickte sie wieder zurück, sie möge das regeln. Als sie jetzt zurückkam, war der Troll auf dem Weg zu dem Kühen und sie rannte wieder zum Vater um Hilfe zu holen. Der hatte in dem Moment sein Auge gefunden und realisierte die Bedrohung aus der Schilderung seiner Tochter. So fasste er seine Axt und rannte ebenfalls zu seiner Weide am Trollsee hin. Dabei ist er gestolpert und hat mit seiner Axt eine riesige Kerbe in das Land am See geschlagen, so dass dieser mit dem Meer verbunden war, so entstand der Trollfjord. Dann muss die Sonne aufgegangen sein und alle sind in Stein verwandelt worden, darum gibt wohl auch so hohe Berge hier.

Die Einfahrt in den Trollfjord ist beeindruckend. Er ist hier nur 80m breit und man glaubt, auf beiden Seiten mit den Händen die Wände berühren zu können vom Schiff aus. Die Öffnung taucht auch sehr plötzlich auf und das Schiff muss auf engen Raum hier einbiegen. Am Kopf des Fjords wir er dann etwas breiter, wohl etwa 300m im Durchmesser. Das Schiff muss auf der Stelle wenden, was durch die Strahlruder am Bug und Achtern erst möglich wird. Dann gleitet es leise wieder aus dem Fjord heraus. Zuletzt muss es noch eine Insel im Sund umrunden, bevor es seinen Weg fortsetzen kann. Dieser Abstecher dient nur touristischen Zwecken und ich kann mir nicht vorstellen, dass er auch im Winter gefahren wird. Leider findet das Ganze schon fast um Mitternacht statt und in dieser Jahreszeit sind die Nächte hier auch nicht mehr so hell.

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