Il Tschierv

Il Tschierv hat gerade Saison hier im Schweizerischen Nationalpark. Einerseits ist die jährliche Einwanderung der Asylsuchenden jeweils im Herbst vollendet. Andererseits wird ihnen ausserhalb gerade ganz fies nachgestellt, zumindest bis zum gestrigen Tag. Und die Chancen sind sehr einseitig verteilt, wenn man sich die Gerätschaften der Verfolger ansieht.

Natürlich ist der einzelne nicht individuell verfolgt und hat darum nicht wirklich einen Asylgrund, aber wer will es ihm verdenken, wenn er trotzdem hier Schutz sucht, bis die Verfolger ihren Wahn wieder abgelegt haben und an ihre angestammten Arbeitsplätze zurückgekehrt sind.

Zum dritten haben sie jetzt auch die intensive Zeit der Brunft und führen die ganz grosse Röhre; und ich vermute, dass es nicht nur die einheimischen sind. Egal wo man geht und steht röhrt es aus den Wäldern, und das den ganzen Tag. Prächtige Stiere buhlen um die Gunst der Kühe und messen sich untereinander. Vor unserer Unterkunft kann man immer wieder solchen Kämpfen zusehen.

Übrigens haben auch hier die meisten der Schutzschuchenden keine Reisepapiere auf sich. Die heimische Bevölkerung teilt trotzdem die vorhandenen Vorräte mit ihnen, auch wenn der harte Winter bevorsteht.

Die Rede ist hier natürlich vom Hirsch, romanisch il tschierv.

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