Wir sind im Berner Oberland, beim schönsten Talabschluss der nördlichen Alpen, wie die regionale Tourismus-Organisation schreibt.

Nachdem es gestern hier auf 1000m Höhe noch geregnet hat (in der Höhe hat es geschneit) beginnt der Tag heute zwar sehr kühl aber recht sonnig. Nebel hängt teilweise an den Hängen, besonders auf der Ostseite des Tals. Wir fahren auf der Westseite mit einer Gondel in die Höhe. Auf 1950m Höhe liegen einige cm Schnee, die Landschaft ist angezuckert. Wir wollen trotzdem ein bisschen marschieren und gehen weiter westwärts. Es geht erst einigermassen flach auf einem Kiesweg. Später ist der Weg allerdings nicht mehr gekiest und entsprechend klebrig und rutschig. Nach kurzer Zeit haben die Hosenbeine die Farbe der Erde hier angenommen. Die Landschaft verzaubert mit ihrem leichten, weissen Kleid. Kleine Weiher sind grösstenteils mit einer dünnen Eisschicht bedeckt. Dolinen geben dem Gipfel hier den Namen, die kleinen Geländekammern sind eben Stübleni für die Talbewohner. Und so heisst der Gipfel, den wir nach etwas mehr als einer Stunde erreichen, Stübleni (2109m). Der Gipfel ist sehr zerklüftet, das gipshaltige Gestein wird von Wasser leicht gelöst und so bilden sich darin die Dolinen, kraterförmige Vertiefungen.
Wir steigen von diesem Gipfel auf der anderen Seite wieder ab und kehren zurück zur Gondelbahn. Da essen wir im Bergrestaurant ein kleines Mittagessen. Danach fahren wir wieder ins Tal hinunter, aber nicht mit der Gondel. Das Heidekraut ist erst etwas skeptisch, sich auf dieses Gefährt zu stellen, das sich „Tiroler Alpenroller“ nennt, nach kurzer Zeit findet auch sie ihren Spass daran.

Die relativ grossen Vorderräder mit Scheibenbremsen (auch hinten), ein Rahmen, der eigentlich nur ein Bügel aus einem kräftigen Metallrohr ist und eine Standfläche, auf der man bequem mit beiden Füssen stehen kann machen das Gefährt auch auf Alpwegen sicher zu fahren. Allerdings steht man so hoch, dass es nicht so leicht ist, auf ebener Fläche Schub zu geben, aber zum Glück geht es meist abwärts und die Bremse ist stark gefordert. Wir gelangen letztlich gut zur Talstation der Gondelbahn, wo wir das „Trottinet“ wieder zurückgeben.