Trditional Owner ist heute die angewandte Wendung, wenn es um die Aborigines geht. Ich kann mir vorstellen, dass der Begriff Aborigines hier etwas negatives anhaften hat durch die damit verbundene Einstellung dazu in der Vergangenheit (vergleichbar mit Mohr, Neger usw). Dabei sind wir doch auch irgendwie Aborigines, Eingeborene in unserem Land.
Der Begriff traditional Owner ist aber natürlich noch viel treffender, die ursprünglichen, traditionellen Landeigentümer. Die Siedler haben einfach Land beansprucht, haben Vieh gebracht, das der Jagdbeute der „traditional Owner“ das Futter weggefressen und das Wasser mit beansprucht hat. Klar haben die Siedler auch neue Brunnen gebohrt und so mehr Wasser an die Oberfläche gebracht. Damit haben sie auch wieder Quellen versiegen lassen, die die Aborigines über Generationen genutzt hatten.
Hier im Norden gibt es einen Bereich, der den ursprünglichen Einwohner verbehalten ist, Arnhem Land. Das Heidekraut erinnert sich, dass vor 20 Jahren kein Zugang hier möglich war. Heute gibt es einzelne Touren in dieses Gebiet, auch wenn man nur wenig über dessen Grenzen kommt. Dabei muss man einen Fluss überqueren, in dem es Krokodile hat, und es gibt keine Brücke! Die Strasse führt durch das Wasser, jetzt in der Trockenzeit ist es nur 40-50cm tief und bei Flut etwa 10cm mehr. In der Regenzeit stehen aber hier ganze Landstriche Unterwasser und sind Krokodilland und die Querung des East Alligator-River kann eine Herausforderung werden. Wir haben die Gelegenheit genutzt und eine Blick in diese Welt gewagt.
Die Community Gunbalanya (oder Oenpelli in der Sprache der Europäer) liegt etwa 40km von der Grenze entfernt. Das ganze Arnhem-Land ist 90000qkm gross, also nur etwas mehr als doppelt so gross wie die Schweiz und es leben etwa 16 000 Menschen hier. Allein in der Gemeinde Gunbalanya leben 1500 Menschen. hier leben viele von Kunsthandwerk, das sie erzeugen und im eigenen Shop (unter weisser Führung) verkaufen. Sie erhalten aber auch Geld für die Touren, die auf ihrem Land stattfinden und für die Rohstoffe, die auf Ihrem Land abgebaut werden, vor allem Uran. Daneben gibt es hier einen fleischverarbeitenden Betrieb. Natürlich gehöre Schulen und ein Kindergarten dazu. In einigem zeigt sich aber, dass die Vorstellungen der neuen Einwohner und deren Regierung mit denen der alteingesessenen Einwohner nicht decken. Es gibt im Dorf einen Swimming-Pool, der aber nicht genutzt wird, weil es keinen (gesetzlich vorgeschriebenen) Lifeguard gibt, der es überwachen könnte. Wo gehen denn die Kinder und Jugendlichen dann baden? Jetzt in der kühlen, Trockenen Jahreszeit ist es immer noch meist 30°, aber auch in der „kältesten Zeit immer 25° und mehr. Unfälle mit Krokodilen im Billabong nahe des Dorfes oder im genannten Fluss sind dann die Folge. Auch werden von der Regierung Häuser gebaut, die aber den älteren der traditionellen Eigentümern nicht gefallen. Hier wird wohl einiges Geld wenig sinnvoll eingesetzt. Ich möchte nicht behaupten, dass ich weiss, wie es gehen sollte, aber das ist wohl allgemein das Problem der langen Kommunikationswege.
Was daneben auffiel war der viele Abfall, der in der Gegend liegt. Die Leute hier sind es sich gewohnt, einen Bag, den sie nicht mehr brauchen konnten, einfach wegzuwerfen, die Essschale Wahl genauso. Wer mag es ihnen übel nehmen, dass sie es heute mit den Plastiktüten vom Store und anderen Verpackungen gleich machen. Sie sind sich einfach nicht gewohnt, dass die Verpackung auch nutzlos so dauerhaft ist. Auch Autos ohne Räder stehen in den Höfen, werden wohl nicht so entsorgt, wie es sein sollte, auch davon wissen die Grossväter nichts.
Die Kultur dieser Menschen und ihre Regeln und Gesetze sind aber sehr lebendig, wie wir bei einer Führung im Kakadu-Nationalpark erleben durften. Hoffentlich bleibt diese noch lange erhalten, ohne dass sie zur Zirkusnummer verkommen…
Hi Ihr beiden
the whole story of humanity is a desaster – of every tribe, nation and language since thousands of years ! wenn mann Geschichte studiert, kommt einem das …….
Liebe Grüsse, Priska
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