Wenn ich den Namen fliegende Aerzte höre kommt mir sofort die australische Serie „The Flying Doctors“ in den Sinn. Die Serie war in den 90er Jahren ins Deutsche übertragen worden. In dieser Serie wird das wirkliche Leben der fliegenden Aerzte und der Bewohner im Outback sehr echt wiedergegeben. Ich habe die Serie mit grosser Begeisterung verfolgt.
Es war deshalb klar für mich, dass wir in Broken Hill die Royal Flying Doctor’s besuchen müssen.
Doch was ist der Royal Flying Doctor Service. Im Jahre 1928 wurde der Service von John Flynn, einem presbyterianischen Pfarrer, ins Leben gerufen. Viele Menschen leben weit verstreut auf den Farmen und weitweg von einem Spital oder einer Arztparxis. Was, wenn jetzt ein Notfall eintritt! John Flynn hat das damals erkannt und deshalb einen fliegenden Aerzteservice aufgebaut. In dieser Zeit entwickelt Alfred Träger das leicht bedienbare und portable Radiofunkgerät. Jetzt konnte jede Station schnell und einfach die Basis kontaktieren. So wurde der Service schnell sehr populär.
Wir konnten heute im Visitor Center von Broken Hill viel über die Organisation und den Betrieb in Broken Hill erfahren, wirklich sehr interessant. Broken Hill deckt mit seinem Service eine Fläche von 640‘000 km2 verteilt auf 3 Bundesstaaten (New South Wales, South Australia und Queensland) ab. Die Fläche hat eine Dimension von Norwegen und Finnland zusammen, so als Grössenvergleich. Um eine solches Gebiet abdecken zu können stehen an der Basis 6 Flugzeuge zum Einsatz bereit. Neben dem Notfall-Service werden wöchentlich oder monatlich in abgelegen Gegenden durch Aerzte oder Zahnärzte Sprechstunden veranstaltet. Die Anrufe kommen heute nur noch selten über Radiofunk, sondern über Mobiltelefon oder Satelitentelefon.
Die Flying Doctors haben landesweit 21 Flugbasen, wobei Broken Hill die Grösste ist. Der Royal Flying Doctor Service besitzt 60 Flugzeuge und ist Arbeitgeber für ca 1‘000 Mitarbeiter. Die laufenden Kosten wie Saläre für die Mitarbeiter werden vom Staat finanziert. Die ganzen Investitionen muss aber die Organisation selber übernehmen, d.h. der Kauf und die Wartung der 60 Flugzeuge, das medizinische Equipment in den Flugzeugen oder den Basisstationen. Deshalb sind Royal Flying Doctors sehr auf Spenden angewiesen.