
Auf der Karte ist Port Arthur auf der tasmanischen Halbinsel gross eingetragen. Dementsprechend haben wir auch eine Hafenstadt erwartet, nicht so gross wie Hobart, aber vielleicht in der Art wie Porto Vecchio aus Korsika… In Prospekten sind auch Backsteinbauten abgebildet, bei genauerer Betrachtung jedoch Gebäude der ehemaligen Strafkolonie hier.
Der Ort selber ist eine Ansammlung von Hütten in einer Talmulde, einen Hafen sucht man vergeblich, die Boote liegen in der Bucht an Bojen gebunden. Eine historische Stätte ist die besagte Strafkolonie etwas erhöht angelegt, die wir jedoch nicht besucht haben. Auf einem Landzipfel dieser Halbinsel lag jedoch auch eine Kohlegrube, in der Strafgefangene unter erbärmlichsten Bedingungen Kohle gefördert hatten. Die Qualität der Kohle war nicht gut und der Abbau ineffizient und darum trotzdem unrentabel. Um 1850 herum wurde die Grube von der Regierung aufgegeben, aus moralischen und finanziellen Gründen. Ich bin sicher, dass die finanziellen Gründe damals schwerer wogen. Eine private Unternehmung soll die Mine einige Jahre weiter betrieben haben. Heute sind nur noch Ruinen übrig, Die Bewohner der Umgebung haben nach der Aufgabe der Mine aus den Gebäuden Holz und Steine als Baumaterial geholt und „rezikliert“. Das ist mit Sandstein-Quadern einfacher als mit Stahlbeton.
Die östliche Küste der Halbinsel wartet mit speziellen Formen auf, die die Gewalt des Ozeans in der Kombination von Sedimentgestein und vulkanischem Dolorit geschaffen hat. Einerseits Küstenabschnitte, die aussehen, als wären sie mit Platten belegt, andererseits tiefe Höhlen, die teilweise eingestürzt sind. Ausserdem wissen wir seit gestern, wo des Teufels Küche liegt.