Shirakawa-go, Unesco Weltkultur-Erbe

  OLYMPUS DIGITAL CAMERAShirakawa-go, übersetzt etwa „Heimat des weissen Flusses“, ist ein Dorf, in dem viele Häuser in der traditionellen Bauweise mit Strohdächern erhalten sind. Dazu gibt es ein Freiluftmuseum, in dem das Leben früher in diesen Häusern zu erfahren ist.

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Essen am japanischen Tisch, erste Erfahrung

In diesem Museum kann man, ähnlich wie im Ballenberg, erleben, wie das Leben für die Bevölkerung hier in den Bergen früher war. Zwar ist vieles vor allem japanisch angeschreiben, mithilfe der Erläuterungen von Key-san ist vieles zu erahnen. Die Athmosphäre in diesen Häusern mit den Papierfenstern, den offenen Feuerstellen ist sehr speziell. In früheren Zeiten (bis vor etwa 70 Jahren, haben in einem solchen Haus bist zu 40 Personen gelebt. Die Männer haben im Obergeschoss geschlafen, die Frauen im Erdgeschoss. Einzig für frisch verheiratete gab es eine separate Kammer, schliesslich war die Gemeinschaft auch auf Nachwuchs angewiesen. OLYMPUS DIGITAL CAMERADie dünnen Wände (teilweise aus Papier) liessen jedoch die anderen Bewohner an Glück der beiden ein bisschen teilhaben… Es hat seinen Grund, warum Japaner so diskret sein können. Wie auch bei uns, haben Mensch und sein Vieh im selben Haus gewohnt. Lediglich die Vorräte und andere Kostbarkeiten hat man in separaten Speichern gelagert. Auch in diesen Häusern geht man auf Socken oder barfuss, sobald man den Wohnbereich betritt. Die Räume sind mit Tatamis (Strohmatten) belegt oder mit glatten Holzboden ausgelegt. Sobald man den Wohnbereich verlässt, zieht man sich Schuhe oder Schlappen an, wobei sie früher (vor 100 Jahren und mehr) wohl meist nur Holzschuhe gehabt haben. Auch heute tragen die Japaner in der Wohnung keine Schuhe, nur auf der Toilette hat man Tatami-Slippers, die aber nur da drin getragen werden.

Nach dem Museum gehen wir noch ein bisschen durch das Dorf selber, wo die meisten Leute noch in diesen Häusern wohnen und arbeiten. Unsere Mütter trinken derweil gemütlich Kaffee. Wir finden einen kleinen Schrein, der aber noch geschlossen ist. Es liegt hier noch erstaunlich viel Schnee. Wir sind auf 500m Höhe und der geografischen Breite der Algarve, aber in den Wäldern und um die Häuser hier liegen vielerorts noch 50cm Schnee! Auch wenn es ein Schneereicher Winter war, überrascht es ich doch sehr. In einem kleinen Souvernir-Shop, in dem wir uns auch etwas zu trinken genehmigen kommen wir mit 2 Japanerinnen ins Gespräch. Es ist sehr lustig, dass die beiden zwar glauben, dass ich 75 bin (ich habe von meiner Mutter gesprochen, die jedoch nicht da war), erst als sie glaubten zu verstehen, dass das Heidekraut 88 sein soll, werden sie stutzig. So konnten wir das Missverständnis doch klären und alle haben gelacht.

Ein Gedanke zu “Shirakawa-go, Unesco Weltkultur-Erbe

  1. Hi Ihr Zwei

    Smile, ja ja, es ist nicht immer einfach mit den Leuten zu reden :-). Missverständnisse sind vorprogrammiert aber sehr lustig. Wie Ihr wisst, arbeite ich ja auch mit Kollegen von Nippon, somit kann ich mir eure herzige Unterhaltung bestens vorstellen :-).
    Das Leben da drüben ist wirklich sehr anders – das Private ist nicht so „privat“ wie bei uns und auch die Denkweise ist anders !
    ich freue mich sehr für Euch, dass Ihr so viel vom Land sehen könnt – geniesst es weiterhin – auc wenn der Himmel nicht immer so lacht wie man es sich wünschen würde.
    Bei uns war das Wetter vor-während den Ostern auch nicht toll !!! Heizen war ebenfalls angesagt …
    Viel Glück.
    Herzlich, Priska

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