Wie bereits in einem Beitrag erwähnt, ist eine Marke von Ushuaia „fin del mundo“, Ende der Welt. Es sei die einzige Stadt Argentiniens auf der anderen Seite der Anden, die hier an der Spitze Südamerikas nach Osten abgeknickt sind. Auch die RN3, die nationale Autostrasse Nr. 3 Argentiniens führt von Buenos Aires durch ganz Patagonien bis nach Ushuaia, wobei man auch ein Stück durch Chile fahren muss.
Unsere Schiffsreise startete an diesem Ende der Welt, so gesehen reisten wir über dieses hinaus (immer auf der Suche nach dem gefürchteten Rand der Erdscheibe) und kehrten von dort wieder zum Ende der Welt zurück. Dabei fanden wir fast den Schmiernippel der Erdachse (auf Deception Island) und durften den Südkontinent betreten, uns zumindest im Windfang die Schuhe abtreten. Allerdings mussten wir uns vorher auf dem Schiff die Schuhe gründlichst waschen und desinfizieren, wir haben also keinen Schmutz hinein getragen. Und den, den wir danach an den Schuhen hatten, tragen wir heute auch nicht mehr daran. („ich trag den Staub von deinen Strassen“; Reinhard Mey).
Wir haben uns an dieser speziellen Welt hinter dem Ende der unseren erfreut und verzaubern lassen. Dabei versuchten wir, so wenige Spuren wie möglich zu hinterlassen.
Gestern sind wir nun wieder nach Ushuaia zurück gekommen. Hier hatte es in der Nacht bis auf wenige hundert Meter hinunter geschneit und es regnete kalt, auch einige Schneeflocken gelangten bis hinab in den Ort. Das sei hier normales Wetter im Sommer, erklärt uns die Reiseleiterin. Wir fragen uns einfach, wann die Menschen hier die Shorts und bauchfreien Tops tragen, die wir in einem Schaufenster gesehen haben. nun, vielleicht im Haus, bevor sie in die Badewanne steigen (im itsi bitsi beeny wheeny Honolulu-Strandbikini). Wir haben den grossen Teil der Zeit im Cafe Ramos Generales verbracht und uns an den vielen Alltagsgegenständen aus dem letzten Jahrhundert im Wandregal erfreut.


Wir haben nur wenig Zeit in der Stadt zu verbringen und fliegen gleichentags weiter in die Hauptstadt, wo die Temperatur dann gute 30°C beträgt, welch ein Kontrast!