Einheimische bezeichnen diesen Platz als „den schönsten Talabschluss“ in den Alpen. Hier an der langen Egg ist der Talboden weit und dahinter erhebt sich der Kamm, der den Kanton Bern vom Wallis trennt.
Eigentlich ist ja die Bezeichnung Talabschluss etwas irreführend, das Tal beginnt hier ja in Wirklichkeit. Das Wasser, das von den verschiedenen Berghängen herunter fliesst, formiert sich zu einem kleinen Fluss, der seinen Weg hier beginnt und talauswärts fliesst. Ein Abschluss ist es lediglich für den Fluss an Waren, die zum grössten Teil die Täler hinauf transportiert werden.
In grauer Vorzeit gab es hier offenbar auch schon Warenflüsse, die auch die Berge überwunden haben. Funde bezeugen Wanderungen von Menschen bis weit in vorchristliche Zeiten hinaus. Als „Ötzi aus dem Berner Oberland“ wurde der prähistorische Wanderer am Schnidejoch schon bezeichnet. Schwindende Gletscher geben Dinge preis, die sie Jahrtausende eingeschlossen hatten, so auch hier. Das zeigt zweifelsfrei, dass es in der Geschichte auch wärmere Perioden gegeben hat als heute. Damit will ich nicht den vom Menschen verursachten Klimawandel verneinen. Es ist klar, dass die Veränderungen heute so schnell vor sich gehen, wie nie vorher.
Wir verbringen hier am Ursprung der Simme einige schöne Tage vor Ostern. Bei bestem Wetter geniessen wir die wunderbaren Schnee-verhältnisse auf den Pisten im Skigebiet hier. Schon zwitschern die Vögel auch in der Höhe und kündigen den Frühling an.