
Seit ich das erste Mal von Kyoto gehört habe, habe ich mir vorgestellt, dass es sich um eine wunderschöne Stadt mit vielen schönen alten Tempeln und Gartenanlagen handeln muss. Jetzt wird der Wunsch, einmal diese Stadt zu besuchen, Wirklichkeit.

Irgendwie habe ich mir die ganze Stadt anders vorgestellt. Ich habe übersehen, dass Kyoto eine brummende Handels- und Tourismus Stadt ist mit 1,4 Mio. Einwohnern und fast ebenso vielen Autos.

Wir können unmöglich sämtliche ca. 300 Tempel und Schreine besuchen, aber wir bekommen einen Einblick in ein paar Anlagen.
Es ist Kirschblütenzeit, deshalb sind viele Japaner unterwegs und besuchen die verschieden Tempel. Das ganz läuft aber immer sehr geordnet ab, man zollt sich Respekt.
Unser erster Tempel ist der Kiyomizu Tempel. Es regnet in Strömen, aber wir geniessen den Anblick des hohen orangeroten Tempelbaus. Gestärkt mit einem japanischen Mittagessen können wir noch den berühmten goldenen Pavillon des Kinkakuji Tempels besichtigen. Der Pavillion mit dem See ist wunderbar angelegt und sehr schön. Viele der Schreine und Tempel wurden zu Unesco Weltkulturerbe ernannt. Zu so einem Weltkulturerbe gehört Ryoanji Tempel. Es regnet immer noch, aber wir unternehmen trotzdem die Tour zu dem riegelbauartigen Tempel mit dem Steingarten. Was sehr speziell ist, dass man beim Betreten die Schuhe ausziehen muss. In den Socken oder barfuss wird dann der meistens sehr karge Tempel besichtigt. Der Steingarten ist ein richtiger Zen-Garten. Eine grosse Kiesfläche, sorgsam geharkt mit klaren Linien, darin sind 5 kleine grüne Inseln auf denen die Steine angeordnet sind. 15 Steine, 15 ist im Zen eine ideale Zahl, sind so platziert, dass von jedem Standort, aus dem man das ganze betrachten kann, nie alle Steine zu sehen sind. Du musst den Garten aus mehreren Standpunkten betrachten, um ihn ganz zu erfassen. Ein wunderbarer Anblick zur Meditation…
Am nächsten Tag meint es Petrus, falls es in Japan eine Petrus gibt, sehr gut mit uns. Wir besuchen am Nachmittag den Kodaiji Tempel. Dieser Tempel hat eine wunderschöne Gartenanlage, wirklich super toll. Mit einem Bambus Hain und gerechten Flächen. Dann flanieren wir in den engen Gassen der Altstadt von Kyoto. Was sicher der absolute Höhepunkt darstellt, ist den Kiyoizu Tempel bei Nacht zu besichtigen. In der Kirschblütenzeit wird der Tempel nachts beleuchtet. Nicht nur wir haben diese Idee sondern auch hunderte von Japanern. Beim Einnachten so um 6 Uhr herrscht wirkliches Chaos. So beschliessen wir zu erst etwas zu essen. In einem traditionellen japanischen Restaurant lassen wir uns mit lokalen Spezialitäten verwöhnen.
Später hat sich das Chaos aufgelöst und wir können die tolle Stimmung des Tempels und den Ausblick auf die Stadt geniessen. Das ist absolut sensationell. Kyoto allein war diese Reise wert.