Unser erster Ausflug auf der Insel gilt Chania, die Hafenstadt im Westen. Schon in früher Zeit war es ein bedeutender Hafen, die Venezier, die Kreta lange Zeit beherrschten und später die Sarazenen haben mächtige Festungsanlagen zum Schutz desselben erbaut. In der Altstadt gibt aus der Zeit der Sarazenen immer noch eine Moschee, die allerdings nicht mehr als solche dient. Auch ist der Basar noch gut als solcher zu erkennen, selbst wenn er heute einfach 2 Geschäfte beherbergt.
Chania liegt an der Nordseite der Insel, an der Ägäis. Dieses Meer hat der Namen von Aigeus, dem Vater von Theseus und König von Attika. Aus einer Vereinbarung nach kriegerischen Handlungen mit Minos von Kreta musste Athen alle 9 Jahre sieben Jünglinge und sieben Jungfrauen nach Kreta senden, wo diese zum Minotaurus ins Labyrinth gebracht und diesem geopfert wurden. Theseus widersetzte sich seinem Vater und bestand darauf, mit nach Kreta zu fahren, er wollte dem Spuk ein Ende bereiten. Er konnte den Minotaurus besiegen und töten und mithilfe von Ariadne fanden sie auch wieder aus dem Labyrinth heraus. Erfolgreich kehrten sie zurück, vergassen aber über ihre Freude, das ursprünglich schwarze Segel gegen ein weisses zu tauschen, um den Erfolg des Unternehmens kundzutun. Weil Aigeus beim Anblick der zurückkehrenden Schiffe darum glaubte, seinen Sohn verloren zu haben, stürzte sich in das Meer.
Südlich der Insel liegt das Lybische Meer, hier liegt der Ursprung des Namens auf der Hand.
Auf dem Weg zurück nach Damnoni fahren wir noch zum Limni Kourna (Kournasee). Es ist der grösste natürliche Süsswassersee auf Kreta. Leider ist es sehr schnell sehr dunkel geworden und so können wir die Schönheit des Sees nur erahnen. Auch die vielen Autos, die vom See wegfahren, zeigen uns, dass er ganz offensichtlich ein beliebtes Ausflugsziel der Kreter ist. Wir sind hungrig und suchen uns hier eine der Tavernen. Am See wird aber in diesen aufgeräumt, nach einem vermutlich arbeitsreichen Tag. Bei der Taverne etwas oberhalb mit einem herrlichen Blick über den See hingegen finden wir noch Einlass. Auch hier ist jetzt kein Betrieb mehr und die Wirtsleute haben Besuch der Familie, Kinder und Kindeskinder. Für uns bereitet aber die Köchin ein Abendessen zu, Vorspeisen (Tsatsiki, Dolmades und Oliven) und danach einen schönen Fisch vom Grill, das keine Wünsche offenlässt.
Auch heute ist es wieder Nacht, als wir den Weg nach Damnoni fahren…